Ernährung

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Bild: rennmaus.de 

Ein möglichst artgerechtes Futter, das gleichzeitig ausgewogen ist und für Beschäftigung sorgt, ist wichtig für ein gesundes Hamsterleben.

In ihrer natürlichen Umgebung sind Hamster aufgrund der dort herrschenden Bedingungen nur wenige Monate im Jahr in der Lage, Futter zu suchen und einzulagern. Der Speiseplan der kleinen Nager ist dennoch abwechslungsreich.

In der Natur fressen Hamster Samen, Blätter, Blüten, Getreide, Kräuter, Insekten und kleine Säugetiere. In den weniger ertragsreichen Monaten ernähren sie sich von eingelagerten und getrockneten Kräutern, Blüten und Samen.

Viele Hamster legen ihre Bauten direkt an einer Futterquelle an, beispielsweise einem Linsenfeld. So haben sie kaum Mühe, das für die restlichen Monate erforderliches Futter zu sammeln und können sich lange Wege sparen.

Die Nahrung des Hamsters sollte neben zusätzlicher Flüssigkeit aus einem ausgewogenen Verhältnis von 

  • Trockenfutter
  • Frischfutter
  • Tierischem Eiweiß

bestehen.

Ein gesunder, erwachsener Hamster benötigt folgende Tagesration:

  • Je nach Alter und Größe zirka ein Esslöffel Trockenfutter
  • 1-2 Esslöffel Frischfutter
  • Heu und Wasser zur freien Verfügung
  • Frische Zweige als Knabbermaterial 

Zusätzlich sollte ein- bis zweimal wöchentlich tierisches Eiweiß gefüttert werden.

Hinweis: Sollte der Hamster nichts des angebotenen Futters in seinem Haus eingelagert haben, darf die Trockenfuttermenge um einen Teelöffel erhöht werden. Hat er andererseits viel gebunkert, wird die Menge entsprechend reduziert.
Der Hamster muss aus Sicht des Halters durch die regelmäßige Fütterung keine Vorräte einlagern. Allerdings ist das Bevorraten und Eintragen des Futters eine sinnvolle artgerechte Beschäftigung und gibt dem Tier Sicherheit. Dies wiederum führt zu weniger Stress.

Trockenfutter

Bild: rennmaus.de

Die Grundlage jedes guten Trockenfutters ist eine Mischung verschiedener Getreidearten. Trockenfutter kann sowohl im Handel erworben, als auch selbst gemischt werden. Bei Fertigfuttermischungen ist darauf zu achten, dass keine unbekannten Inhaltsstoffe oder Süßmittel, beispielsweise Honig oder Zucker aufgeführt sind.

Raufutter

Als Raufutter kann Heu gereicht werden. Gutes Heu ist grün, in langen Halmen und riecht aromatisch. Der Rohfaseranteil ist in der Ernährung des Hamsters ein äußerst wichtiger Bestandteil.

Viele Hamster fressen das Heu nicht oder nur in sehr geringen Mengen und nutzen es stattdessen zum Nestbau. Trotzdem kann dem Hamster gerne Heu angeboten werden. 

Kräuter

Verschiedene getrocknete Kräuter eignen sich hervorragend als optimale Ergänzung zur täglichen Futterration.

Folgende Kräuter sind empfehlenswert:

  • Brennnessel
  • Kamille
  • Klee – nur in Maßen
  • Luzerne
  • Melisse
  • Petersilie
  • Sonnenhut (Echinacea)

Vorsicht giftig: Viele vermeintliche Futterpflanzen sind ungeeignet oder im schlimmsten Fall giftig. Eine Auflistung aller giftigen Pflanzen bietet die Giftpflanzendatenbank.

In ländlichen Gegenden kann auch selbst für die Sammlung der täglich benötigten Kräuter gesorgt werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht durch Abgase, Straßendreck, Urin anderer Tiere etc. kontaminiert wurden.

Eine wertvolle Ergänzung des Hamsterfutters ist geeignetes Frischfutter. Dies kann sowohl in Form von Obst als auch Gemüse oder frischen Kräutern gegeben werden. Die Futterliste gibt Aufschluss über die zur Verfütterung geeigneten Obst- und Gemüsesorten. Grundsätzlich ist Gemüse dem Obst vorzuziehen und darf gerne täglich in geeigneten Mengen verfüttert werden. Obst hingegen sollte nur sparsam gegeben werden.

Bild: rennmaus.de
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Erstmalige Frischfuttergabe

Junge Hamster oder solche aus unklarer Herkunft können empfindlich auf die Gabe von Frischfutter jeder Art reagieren. Ihr Verdauungssystem ist, sofern es sich um Jungtiere handelt, noch nicht ausgelegt auf Gemüse und Obst. Auch kann eine plötzliche Futterumstellung bei erwachsenen Tieren, die bisher kein Frischfutter gewöhnt waren, zu Problemen führen.

Es ist daher empfehlenwert, nur eine sehr geringe Menge zu verfüttern, die ganz langsam gesteigert werden kann, vorausgesetzt, das Tier zeigt keine Auffälligkeiten in Form von auftretenden Durchfällen.

Hamster benötigen ein- bis zweimal pro Woche eine zusätzliche Gabe von tierischem Eiweiß. Besonders eignen sich Mehlwürmer oder je nach deren Entwicklung auch deren Larven oder Mehlkäfer. Mehlwürmer können ohne großen Aufwand selbst gezüchtet werden. Als Alternative zum Lebendfutter wird häufig auf die Verfütterung von beispielsweise Milchprodukte verwiesen. Dazu zählen ungesüßter Joghurt, Hüttenkäse oder Quark. 

Aufgrund einer Laktoseunverträglichkeit bei allen Säugetieren sind jedoch andere Eiweißquellen (Mehlwürmer, Insekten) grundsätzlich vorzuziehen. Sollten dennoch Milchprodukte verfüttert werden, ist auf eine sehr geringe Menge zu achten, maximal ein Viertel eines gestrichenen Teelöffels. Der Halter wird keine Bauchkrämpfe und Blähungen bei seinem Hamster feststellen können, zu Durchfall kommt es meist erst beim Verzehr von größeren Mengen. Er wird somit getäuscht und meint, Milchprodukte bereiten keine Probleme.

Eine Alternative sind auch Mehlwürmer in getrockneter Form, die im gut sortierten Zoofachhandel angeboten werden. Es ist möglich, dass der noch junge Hamster tierisches Eiweiß ablehnt. Eine regelmäßige Gabe ist dennoch empfehlenswert, da viele Hamster erst mit fortschreitendem Alter auf den Geschmack kommen.

Flüssigkeitsbedarf

Bild: rennmaus.de

Hamster bewohnen in ihrem natürlichen Lebensraum trockene Gebiete. Die Meinung, dass Hamster daher kaum oder keinen Flüssigkeitsbedarf haben ist weit verbreitet. Tatsächlich nimmt Hamster den Morgentau auf, der sich auf den Pflanzen in seinem Revier bildet. 

Auch in der Heimtierhaltung sollte daher eine stets verfügbare Flüssigkeitsquelle für das Tier erreichbar sein. Ob es sich hierbei um eine spezielle Kugeltränke oder einen Wassernapf handelt, ist von den Vorlieben des Hamsters abhängig.

Hinweis: Keine Experimente, kein destilliertes Wasser, keine Milch oder sonstige Flüssigkeiten. Für den Hamster können Flüssigkeiten außer Wasser schnell lebensbedrohlich werden.

Leckereien

Viele im Fachhandel angebotenen und meist bunten Leckereien sind für die gesunde und artgerechte Ernährung des Hamsters nicht geeignet. Ein hoher Honig- bzw. Zuckeranteil kann zu gesundheitlichen Schäden führen, beispielsweise ein Verkleben der Backentaschen. Dies begünstigt die Entstehung von Zahnkrankheiten. 

Sonnenblumenkerne sowie andere Kerne und Nüsse enthalten viel Fett. Eine ausreichende Versorgung mit Fettsäuren ist jedoch wichtig für die Gesundheit des Hamsters. Daher dürfen gelegentlich angebotene Leckerlis, beispielsweise ein paar Sonnenblumenkerne, gerne und ohne gesundheitlich bedenkliche Folgen gegeben werden.

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Leckerlies - nein danke? Ein Kürbis- oder Sonnenblumenkern in Maßen ist ein willkommenes Geschenk!

Salzlecksteine

Die Gabe von Ergänzungsfuttermitteln, beispielsweise Salzleck- oder Kalksteinen ist nicht nötig. Allerdings können hohe sommerliche Temperaturen zu erhöhtem Salzbedarf führen. Ein Leckstein sollte bei Bedarf und nach Absprache mit einem Tierarzt täglich nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung gestellt werden, um ein mögliches Zernagen zu verhindern.

Vitaminpräparate

Vitaminpräparate sind, ebenso wie alle anderen Ergänzungsfuttermittel, nicht notwendig. Im Krankheitsfall wird der behandelnde Tierarzt eventuell die Gabe von zusätzlichen Vitaminen empfehlen. Die Dauer und die Dosierung sind in jedem Fall mit dem Tierarzt abzustimmen.

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