Hochheben und tragen
Manchmal ist es nötig, den Hamster aus seiner Unterkunft herauszuheben, beispielsweise für die Reinigung des Geheges oder wenn er aufgrund von gesundheitlichen Auffälligkeiten zum Tierarzt transportiert werden soll.
Hier werden verschiedene Methoden vorgestellt, um die Herausnahme des Hamsters aus dessen Unterkunft für alle Beteiligten möglichst stressfrei zu gestalten.
Transportbox
Am einfachsten ist der direkte Einsatz einer Transportbox. Die Transportbox eignet sich hervorragend als Zwischenstation für den Hamster, wenn sein Heim gereinigt wird.
Auch ist eine solche Box für den sicheren Transport zum Tierarzt sinnvoll. Der Vorteil dieser Methode ist, dass der eventuell noch nicht an die Hand gewöhnte Hamster nicht berührt werden muss.
Die Transportbox wird mit alter Einstreu und etwas Futter sowie Nagematerial in Form von Heu oder Toilettenpapierrollen bestückt und in das Hamstergehege gelegt. Nun kann vorsichtig versucht werden, den Hamster dort hineinlaufen zu lassen. Wenn er in der Box ist, wird diese vorsichtig aufrecht gestellt und mit einem passenden Deckel verschlossen.
Probleme mit der Transportbox? Übung mit Tassentaxi / Rolle
Sollten Einrichtungsgegenstände in der Hamsterunterkunft den direkten Einsatz der Transportbox verhindern, bietet sich ein Hamstertaxi an: Eine große Pappröhre, in die der Hamster selbständig läuft, wird auf beiden Seiten mit den Händen verschlossen. So kann das Tier nicht herausfallen. Ist die Rolle über der Transportbox, kann eine Seite der Pappröhre wieder geöffnet werden, damit der Hamster in die Box klettern kann.
Alternativ bietet sich als Hamstertaxi auch eine große Tasse an.
Für beide Varianten wird das Üben mit dem Tier empfohlen, damit die Vorgehensweise für den Hamster bekannt ist, falls er einmal transportiert werden muss. So kennt er die Rolle/die Tasse und wird sicherlich weniger gestresst sein als wenn dies eine völlig neue Situation für ihn wäre.
Zur Übung empfehlen wir den Einsatz einer Rolle/einer Tasse als Leckerliversteck. Die Rolle/die Tasse wird in das Gehege gestellt und der Hamster kann sich langsam annähern. Sollte er hineingekrochen sein – prima.
Dann folgt der nächste Schritt, indem man das Gefäß mit einer Hand festhält und ihn hineinlaufen lässt. Ist auch dies erfolgreich gewesen, kann nun auch eine Seite mit einer Hand verschlossen werden, danach beide Seiten. Die Tier in der Tasse wird von oben mit einer Hand geschützt.
Ist es weiterhin ruhig, kann das Gefäß kurz angehoben werden. Schritt für Schritt baut der Hamster so Vertrauen auf und wird bald auch ohne Leckerli in die Röhre/die Tasse klettern.
Hochnehmen mit der Hand
Ist der Hamster an Berührungen gewöhnt und läuft von alleine auf die Hand seines Halters, kann er problemlos in den Händen gehalten werden.
Hinweis: Manche noch scheue Hamster reagieren bissig, wenn sie festgehalten werden. Sollte sich der Hamster in einem Finger oder der Hand verbeißen, ist Ruhe zu bewahren. Das Tier wird wieder zurück in den Käfig oder eine Box gesetzt. Meist löst es den Biss dann von alleine.
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn der Hamster versucht, aus der Hand zu entkommen. Ein möglicher Sturz kann lebensgefährliche Folgen für ihn haben, daher ist diese Methode nur zu empfehlen, wenn es sich um einen absolut handzahmen Hamster handelt.
Die Hände des Halters werden um den Hamster gelegt und unter ihm vorsichtig zusammengeführt, so dass sich eine kleine Höhle bildet. Das Tier kann nun langsam herausgehoben werden.
Für das Gelingen ist ein bisschen Übung erforderlich. Eine langsame Gewöhnung an die menschliche Hand ist von großem Vorteil und ermöglicht den stressfreien Umgang mit dem Hamster.
Nackengriff
Der Nackengriff ist für den Hamster wie der Angriff eines Raubtieres. Diese Art des Hochnehmens ist für den Halter grundsätzlich nicht zu empfehlen.
Tierärzte dagegen sind in Notsituationen gezwungen, das Tier schnell zu fixieren und wenden dann vermutlich den Nackengriff an. Allerdings sind Tierärzte im Gegensatz zum Tierhalter meist wesentlich geübter.