Medikamentengabe

Medikamentengabe

Medikamentengabe

Bild: rennmaus.de 

Wie werden welche Medikamente am einfachsten und stressfrei für alle Beteiligten verabreicht? Alles über die Medikamentengabe findet der Meerschweinchenhalter hier.

Manchmal ist es unvermeidlich, Meerschweinchen Medikamente zu geben. Dafür sollten stets einige Einwegspritzen bereitgehalten werden, die es für wenige Cent in jeder Apotheke zu kaufen gibt.

Medikamente niemals ohne zumindest telefonische Rücksprache mit einem Tierarzt anwenden! Gefahren: Ungeeignete Dosierung, Wechselwirkung mit anderen Medikamenten, unpassende Medikamente aufgrund falscher Diagnose etc.! 
Medikamente dürfen niemals von Kindern verabreicht werden!
Verschreibungspflichtige Medikamente dürfen nur nach einer Diagnosestellung durch einen Tierarzt sowie auf dessen Anweisung verabreicht werden. 

Es empfiehlt sich, die für das betroffene Meerschweinchen schon gestresste Situation möglichst zu entspannen, indem alle benötigten Utensilien bereitgelegt werden, bevor das Tier aus seiner Behausung genommen wird.

Flüssige Medikamente werden  mit einer nadellosen Spritze aufgezogen und dem Meerschweinchen ins Maul gegeben. 

Niemals eine Spritze mit Nadel/Kanüle benutzen! Wegen Verschluckungsgefahr immer nur ganz kleine Schübe ins Maul träufeln!

Ein wenig seitlich angesetzt an den Nagezähnen vorbei, etwas tiefer in den Rachenraum können auch schlecht schmeckende Medikamente nicht ausgespuckt werden. Durch den Zusatz von Alkohol, der flüssigen Medikamenten zur Konservierung zugesetzt wird, schmecken diese Medikamente meist fürchterlich.  Eine freiwillige Aufnahme ist somit auszuschließen. Homöopathische Mittel schmecken den pelzigen Patienten vermutlich besser und werden oft gierig aufgeschlabbert.

Medikamente sollten grundsätzlich nicht über das Trinkwasser verabreicht werden, weil dabei nicht sicher ermittelt werden kann, ob das betreffende Tier eine ausreichende Dosierung zu sich genommen hat. Auch ist die Gefahr groß, dass andere, gesunde Gruppenmitglieder diese Medikamente aufnehmen. Manche Medikamente lassen sich mit Brei zur Zwangsernährung vermischen, allerdings empfiehlt sich das nur für Mittel, die eher gut schmecken. Bei Schmerzmitteln oder Antibiotika könnte dies zu einer kompletten Verweigerung des Breis führen.

Globulis oder Tabletten können zur besseren Eingabe in Wasser aufgelöst werden, ideal direkt in der Spritze. Bekommt ein Tier nur einen Tropfen kann man den entweder mit Wasser gestreckt mit einer Spritze eingeben, mit dem Finger ins Maul geschmiert werden oder mit einem schmalen Streifen Gurke verabreicht werden.

Salben können mit einem Wattestäbchen aufgetragen werden. Bei Augensalbe erfordert die Gabe oft etwas Übung, eine weitere Person , die den Patienten festhält, ist dabei sehr hilfreich.

Spritzen werden in den meisten Fällen eher durch den Tierarzt verabreicht. Manchmal ist es allerdings notwendig, dass der Halter seinem Tier Medikamente durch eine Spritze verabreicht. In solchen Fällen bitte die Vorgehensweise vom Tierarzt zeigen lassen. Besonders wichtig ist hier, wo eine solche Spitze angesetzt wird. Auch eine zweite Person zur Fixierung des Tieres und zur weiteren Hilfestellung ist sehr sinnvoll. Die Haut von Meerschweinchen ist sehr fest, daher gestaltet sich die Gabe von Spritzen eher schwierig. Ein langsames Vorgehen, um nicht zu weit zu stechen und eine gutes Gefühl sowie die nötige Ruhe sind zur Vermeidung unnötiger Schmerzen empfehlenswert.

Mittel gegen Blähungen, beispielsweise Sab Simplex/Lefax und die Darmfunktion unterstützende Pasten, zum Beispiel Bene Bac sollten sofort gegeben werden, wenn ein Meerschweinchen einen harten, geblähten Bauch oder Durchfall hat. Zwangsernährung sollte unbedingt sofort nach Einstellen des selbständigen Fressens durchgeführt werden, da der Stillstand der Verdauung durch Verweigerung der Nahrungsaufnahme innerhalb weniger Stunden tödlich sein kann. Hier darf nicht gewartet werden, bis der Tierarzt Sprechstunde hat, sofortiges Handeln ist zwingend erforderlich.

Wichtig: Handdesinfektion
Vor und nach jedem Kontakt mit einem kranken Tier muss der Halter seine Hände gründlich mit Seife waschen, um eine weitere Infektion zu vermeiden. Auch wenn der Halter erkältet ist, können Viren oder Bakterien auf Meerschweinchen übertragen werden.

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