Duftdrüsentumor
Hier berichten wir von der Mongolischen Rennmaus Fridolin, bei dem eine Gewebeveränderung an der Duftdrüse festgestellt wurde.
Fridolins Duftdrüsentumor
Fridolin wurde vermutlich Anfang 2010 geboren, ein genaues Datum ist nicht bekannt. Er lebt mit seinem Partner Mo zusammen.
Die folgenden Fotos zeigen die Entwicklung einer Gewebeveränderung an der Duftdrüse.
Am 18. Mai 2011 wurde die Gewebeveränderung, mittlerweile bereits auf ein beträchtliches Maß gewachsen, beim Sandbaden entdeckt.
Tipp: Mongolische Rennmäuse sind schnell. Bei einer vermuteten Veränderung hilft es, eine Menge Fotos zu machen, diese zu vergrößern und genauer hinzuschauen. So wird für das Tier und den Halter völlig stressfrei ein kleiner Gesundheitscheck gemacht.
Voruntersuchungen beim Tierarzt
20. Mai 2011 - Termin beim Tierarzt
Dieses Gespräch lief sehr beruhigend ab. Da Fridolin sich offenbar an seiner Gewebeveränderung nicht störte, knabberte er auch nicht daran herum. Das Aufbeißen kann zu Infektionen führen, daher sollten aufgebissene oder gar bereits entzündete Gewebeveränderungen sofort behandelt werden. Bei Fridolin war das nicht nötig. Der Termin für die Operation wurde auf den 09. Juni 2011 festgelegt. Vorher war er bei unserem Tierarzt aufgrund seines Urlaubs nicht möglich. Hätte Fridolin in der Zwischenzeit seine Gewebeveränderung aufgebissen, wäre er zur vorgezogenen OP in die Klinik gebracht worden.
06. Juni 2011 - Nochmals Voruntersuchung und Besprechung
Alles ok! Fridolin wiegt 124g, ist fit wie ein Turnschuh, die Gewebeveränderung ist nach wie vor nicht auffällig, keine Rötungen, keine Infektion.
Es wird gewünscht, dass ich
- beide Tiere mitbringe
- eine weitere neue, Transportbox mitbringe, die mit Küchentüchern ausgestattet ist und in die beide nach der OP gesetzt werden
Ich wünsche
- eine pathologische Untersuchung, weil ich wissen möchte, ob es sich hier um einen bösartigen Tumor handelt oder doch etwas ganz harmloses
- dass alles gut klappt
Der Tag der OP
09. Juni 2011 - Operationstermin
Wir sind alle aufgeregt! Für 09.00 Uhr ist die OP angesetzt, ich soll um 08.45 Uhr mit Fridolin und Mo plus einer weiteren neuen Transportbox in der Praxis sein. Um 08.50 Uhr bringe ich Fridolin und Mo in den OP und wünsche Fridolin viel Glück!
Bereits um 09.10 Uhr werde ich wieder in den OP-Raum gerufen. Fridolin und Mo saßen in der neuen Transportbox und knackten Sonnenblumenkerne. Fridolin wirkte sehr müde, war aber wach.
Die "Wiedervergesellschaftung" war völlig problemlos, davor hatte ich am meisten Angst, da sich Fridolin und Mo kurz vorher gestritten hatten und sie nicht ganz so stabil waren, wie ich hoffte. Mo wurde während Fridolins OP mit dem Desinfektionsmittel eingerieben, so dass er auch "komisch" riecht, wenn Fridolin wieder zu ihm gesetzt wird. Ob das nun nötig war, mag ich nicht beurteilen, jedenfalls waren beide wieder zusammen und das war wichtig!
09. Juni 2011 - Wieder zu Hause
Fridolin ist total fertig. Ich lasse beide in der Transportbox zur Ruhe kommen und werde sie erst abends in das vorbereitete und mit Küchentüchern ausgestattete Becken setzen.
Hinweis zur Naht: Viele Tierärzte vernähen die Operationswunde subkutan, d.h. mit einer speziellen Nähtechnik unter die Haut. Die Fäden sind also nicht sichtbar und das Tier kann die Naht demnach auch nicht aufbeißen.
Wichtig ist eine gute Versorgung mit Antibiotika und Schmerzmittel!
09. Juni 2011 - Am Abend ist Fridolin wieder soweit fit!
Abends am Tag der OP ist Fridolin schon wieder fit!
Fridolin geht es sichtlich gut. Er ist wacher und schreddert wieder Toilettenpapierrollen.
Ich mache in regelmäßigen Abständen Kontrollen, ob sich seine Wunde verändert. Dazu nutze ich den Fotoapparat und vergrößere die Fotos, siehe oben.
Ende gut - Alles gut!
13. Juni 2011 - Nachuntersuchung
Heute ist Tag der Nachuntersuchung. Fridolin hat täglich Schmerzmittel bekommen. Er ist aktiv, die Wunde sieht sehr gut aus und er scheint keinerlei Probleme oder Berührungsängste zu haben.
17. Juni 2011: Pathologischer Befund ist da
Die Bauchhaare wachsen wieder und die Operationsnarbe ist kaum noch zu erkennen.
Das Ergebnis der pathologischen Untersuchung ist da: Es war eine Warze, ausgelöst durch Papillomaviren. Kein bösartiges Gewebe, Fridolin hat Glück gehabt. Wenn es an dieser Stelle wieder eine Gewebeveränderung geben wird, wird auch diese operativ entfernt und pathologisch untersucht.
Bis heute, 10. Februar 2012, ist Fridolins Bauch ganz normal, keine Veränderungen sichtbar.