Stereotypes Verhalten
Wenn die Rennmaus in der Ecke ihrer Unterbringung scharrt heiĂt das nicht gleich, dass die Behausung zu klein geworden ist und beiĂt die Rennmaus mal an den Stangen ihres KĂ€figs will sie nicht gleich ausbrechen. Diese beiden Verhaltensweisen deuten auf stereotypes Verhalten hin.
Unter einer Stereotypie ist ein Verhalten zu verstehen, das immer wieder ausdauernd dieselben Handlungen zeigt. Bei RennmĂ€usen ist das vor allem in Form von âEckenscharrenâ und âGitternagenâ zu beobachten.
Ursache fĂŒr diese Stereotypie ist bei RennmĂ€usen in der Zeit zu suchen, in der die Tiere aufwachsen und auch sozialisiert werden. Deshalb weisen vor allem Renner dieses Verhalten auf, die diese prĂ€gende Phase nicht in einer artgerechten Umgebung verbringen konnten (beispielsweise in zu kleinen Behausungen oder in solchen mit zu wenig Einstreu).
Eckenscharren
Das Eckenscharren zeigt sich in einem ausdauernden Kratzen mit den Vorderpfoten in einer Ecke der Behausung. Klar davon abgegrenzt werden muss das natĂŒrliche BedĂŒrfnis der RennmĂ€use, GĂ€nge zu graben. Auch dabei stoĂen sie natĂŒrlich irgendwann auf eine Wand, durch die sie sich sehr ausdauernd versuchen werden hindurchzugraben. Es ist aber bei diesem natĂŒrlichen Verhalten zu beobachten, dass die RennmĂ€use abgegrabenes Material (auch nur, wenn sie denken, dass noch welches vorhanden ist) mit den Hinterpfoten weiterbefördert wird und die RennmĂ€use zwischendrin kurze Pausen machen, um den Gang zurĂŒck- und wieder an die Stelle ihrer Grabung zu rennen.
Ganz unterbunden werden kann das stereotype Eckenscharren zwar nicht, aber es kann mit viel Einstreu und BeschÀftigung minimiert werden. Allerdings kann es durchaus passieren, dass die RennmÀuse auch auf der Streu in den Ecken scharren und gegebene BeschÀftigungen zugunsten der Stereotypie vernachlÀssigen.
Gitternagen
Auch das Nagen am Gitter kann sowohl Stereotypie als auch âgeplantesâ Verhalten sein. Stereotypes Gitternagen findet sich hĂ€ufig bei RennmĂ€usen, die in einem KĂ€fig â egal welcher GröĂe â gehalten werden. Sie wĂ€hlen dabei eine Querstrebe und nagen abwechselnd rechts und links â wie es ebenso beim Zernagen von Pappe zu beobachten ist. Vorbeugend kann den RennmĂ€usen ein Aquarium oder Terrarium als Behausung zur VerfĂŒgung gestellt werden. Sobald jedoch diese verhaltensauffĂ€lligen Tiere eine Möglichkeit finden, bei Aquarien an die Abdeckung zu gelangen, werden sie dort weiter nagen â und das kann beim Verlieren des Gleichgewichtes richtig gefĂ€hrlich werden. Helfen kann in einem solchen Fall, etwas auf die benagte Stelle zu legen (beispielsweise ein Buch).
âGeplantes Verhaltenâ dagegen ist jenes, wenn die RennmĂ€use merken, an welchen Stellen sie aus ihrer Behausung kommen, wo die Stelle ist, an der es Futter gibt und Ă€hnliches. Auch dann ist das Nagen am Gitter an eben dieser Stelle zu beobachten.