Zähmung

Zähmung

Zähmung

Bild: rennmaus.de 

Mit viel Geduld kann man einige der Beobachtungstiere an die Hand gewöhnen.

Zu allererst ist zu bedenken, dass Rennmäuse in erster Linie Beobachtungstiere sind und weniger solche, mit denen man spielen oder gar schmusen kann. Dennoch ist es mit viel Geduld möglich, sie an die Hand zu gewöhnen. Je nach Charakter des Tieres kann dies jedoch unterschiedlich lang dauern und manche Rennmäuse stehen dem Menschen ihr ganzes Leben lang skeptisch gegenüber.

In jedem Fall ist es sinnvoll, die Rennmäuse mit der Hand vertraut zu machen, da es immer mal wieder Situationen wie zum Beispiel ein Tierarztbesuch geben wird, in denen dies sein muss. Je besser die Rennmäuse damit vertraut sind, desto weniger Stress entsteht in diesen unvermeidlichen Fällen.

An die Hand gewöhnen

Bild: rennmaus.de

Mutige Rennmäuse bleiben auch auf der Hand sitzen.

In der ersten Zeit nach dem Einzug der neuen Mitbewohner sollte den Rennmäusen die Möglichkeit gegeben werden, sich in Ruhe an ihre neue Umgebung zu gewöhnen, ohne dass sie durch Streichel- oder Fangversuche verschreckt werden.

Sobald die Rennmäuse mutiger geworden sind und das Geschehen außerhalb ihrer Behausung beobachten ohne sich zu erschrecken, können erste Annährungsversuche unternommen werden, indem die Hand langsam in die Behausung gelegt wird. Dabei ist es hilfreich, die Hand mit Streu einzureiben, um ihr einen für die Rennmäuse gewohnten Geruch zu geben. Mit einem Leckerli (zum Beispiel Sonnenblumen- oder Kürbiskernen) lassen sich die Tiere zur Hand locken. Allerdings werden sie den ihnen angebotenen Leckerbissen in der ersten Zeit schnell nehmen und sich zum Fressen zurückziehen. Manche Exemplare zwicken oder beißen bei dieser Gelegenheit auch in die Hand, um diese auf Fressbarkeit zu testen. Hier gilt es, unbedingt ruhig zu bleiben und den Rennmäusen durch sanftes (!) Wegstoßen zu verdeutlichen, dass dieses Verhalten nicht gewünscht ist. Bleiben die Tiere wiederholt zum Fressen bei oder gar auf der Hand sitzen, kann auch versucht werden, normales Futter mit der Hand zu geben.

Herausnehmen

Bild: rennmaus.de

Nicht jede Rennmaus wird zahm!

Bleiben die Rennmäuse während des Fressens ruhig auf der Hand sitzen, kann versucht werden, die Hand langsam anzuheben. Diese Übung schafft Vertrauen zum Halter und darf nicht durch übereiltes Handeln wieder zerstört werden. Allerdings sollte man jederzeit darauf gefasst sein, dass die Tiere dabei herunter springen.

Ist es während dieser Übungsphase dennoch nötig, die Rennmäuse aus der Behausung zu nehmen (zur Reinigung desselben zum Beispiel), können sie mit kleinen Hilfsmitteln „überlistet“ werden. Dafür geeignet sind längere Papprollen, in die die Rennmäuse gern krabbeln. Dann kann die Rolle an den Enden mit den Händen verschlossen und das Tier herausgehoben werden. Allerdings können die Rollen auch einfach gleich zerschreddert werden. In diesem Fall ist die Transportbox eine große Hilfe: Sie wird mit einigen Leckerlie bestückt offen in die Behausung gelegt. Die Rennmäuse werden in diese hineinklettern um sie zu erkunden und können so problemlos herausgenommen werden.

Sind die Tiere an die Hand gewöhnt, kann versucht werden, sie ohne Hilfsmittel herauszunehmen. Dabei ist es äußerst wichtig, nie von oben zuzugreifen, sondern sich mit der Hand sichtbar und langsam dem Tier zu nähern (sonst flüchtet die Rennmaus, da die Hand wie ein Raubvogel auf sie herabzustürzen scheint). Rennt die Maus weg, darf sie nicht gejagt werden, das verschreckt sie zusätzlich.

Viele Tiere werden sich mit der Zeit so an die Hand gewöhnen, dass sie freiwillig kommen und sich herausnehmen lassen oder sogar von selbst am Arm heraufklettern.

Dieses Verhalten darf jedoch nie erzwungen werden, da die Rennmäuse die Hand durch negative Erfahrungen sogar schnell als Bedrohung ansehen können. Dann besteht die Gefahr, dass sie fest zubeißen und selbst dann nicht loslassen, wenn man die Hand wegzieht. In dem Fall muss unbedingt Ruhe bewahrt werden, auch wenn es weh tut. Die Maus darf nicht aus Versehen tief fallen falls sie doch loslässt. Die Hand sollte also bestenfalls über dem Gehege bleiben bis die Maus nicht mehr daran hängt. Der Kiefer der Maus kann vorsichtig aufgehebelt werden, indem mit sanftem Druck die Backen der Maus Richtung Zähne gedrückt werden. Hat die Maus losgelassen, muss die Wunde am Finger gut versorgt werden, außerdem sollte ein Schutz gegen Tetanus bestehen oder gegebenenfalls aufgefrischt werden.

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