Kastration
Grundsätzlich ist die Kastration einer männlichen Rennmaus möglich. Da sich männliche Tiere, im Gegensatz zu Farbmäusen, in der Regel ohne Probleme miteinander vergesellschaften lassen, ist ein solcher Eingriff in den meisten Fällen nicht nötig.
Dennoch gibt es manchmal Vorkommnisse, die eine Kastration erfordern. Falls sich ein unkastriertes Männchen nicht mit gleichgeschlechtlichen Artgenossen verträgt, kann eine Kastration Abhilfe schaffen. Ebenfalls wird eine Kastration als sinnvoll angesehen, wenn ein Rennmauspärchen keinen Nachwuchs mehr zeugen soll, aber dennoch der Wunsch des Halters besteht, das Paar zusammen zu lassen.
Problematik
Zu beachten ist jedoch, dass eine Vergesellschaftung mit einem Weibchen erst mindestens sechs Wochen nach der Kastration vorgenommen werden darf, da das Männchen in dieser Zeit noch zeugungsfähig ist.
Die Vergesellschaftung eines Kastraten mit einer weiblichen Rennmaus kann unter Umständen sehr schwierig bis unmöglich werden. Vor allem Weibchen, die schon einen oder mehrere Würfe hatten, scheinen Kastraten abzulehnen. Die Ursache liegt darin, dass das Männchen zeugungsunfähig ist und das Weibchen somit nicht trächtig wird. Dies sind aber in der Regel nur Ausnahmen und lassen sich nicht verallgemeinern. Eine Vergesellschaftung von Kastrat und Weibchen kann auch ohne weitere Schwierigkeiten funktionieren.
Eingriff
Wenn eine Kastration absolut notwendig ist, sollte nur ein ausgebildeter Fachtierarzt für Kleintiere, der Erfahrungen mit dem Umgang und der Narkotisierung von Rennmäusen hat, in Erwägung gezogen werden, denn eine Kastration für ein so kleines Tier ist sehr risikoreich. Die Narkose muss genau auf die Rennmaus und deren Kreislauf abgestimmt sein und auch der Tierarzt muss wissen, wie er mit dem kleinen Patienten umzugehen hat. Es sollte darauf geachtet werden, dass der Tierarzt nur Inhalationsnarkosen verwendet, da eine Injektionsnarkose schlecht zu dosieren ist und große Folgen für die kleine Rennmaus haben kann.
Nachbehandlung
Nach der Kastration sollte den Anweisungen des Tierarztes Folge geleistet werden. Am besten ist es, das operierte Tier nur auf Küchenrolle zu halten und kein Sandbad anzubieten, damit es nicht zu Verunreinigungen der Wunde durch die Einstreu oder den Sand kommt. Es kann auch vorkommen, dass das Tier die Wunde annagt. Der Tierarzt sollte in diesem Fall unbedingt erneut aufgesucht werden.