Ich möchte mal Rennmausbabys aufwachsen sehen!

Es handelt sich bei der Rennmaus um ein lebendes Wesen, das sich nicht zur Freude und Ergötzung des Halters wahllos vermehren sollte. Die Vermehrung von Hunden und Katzen ist aufgrund der starken Tierschützerlobby verpönt und in keinem Forum gerne gesehen, sitzen doch zu viele Hunde und Katzen im Tierheim oder fristen ein unwürdiges Dasein auf der Straße.

Auch eine Rennmaus verdient es, dass sich vor der Verpaarung Gedanken über die Intentionen hinter dem Wunsch nach Nachwuchs gemacht werden. Danach gibt es einige wichtige Punkte, die beachtet werden sollten: 

Bild: karlinke

Rennmaus Jungtier beim Fressen

• Männchen und Weibchen sind gesund und nicht miteinander verwandt
• Das Weibchen ist vor der Verpaarung mindestens vier und maximal zwölf Monate alt.
• Man hat sich vorher im Freundes- oder Bekanntenkreis um Abnehmer bemüht.
• Man hat einen rennmauserfahrenen Tierarzt zur Hand, der bei Komplikationen zur Seite steht.
• Man hat ein Aquarium/Terrarium oder Trenngitter zur Hand, um die männliche Rennmaus rechtzeitig von der weiblichen zu trennen, um eine erneute Paarung zu vermeiden.
• Alle Familienmitglieder sind mit dem Nachwuchs einverstanden.

Es gibt genügend Abnehmer für meine Rennmäuse!

Es gibt immer Gründe, sich für eine unstrukturierte Art der Vermehrung zu entscheiden. Einer dieser Gründe ist vielleicht, dass man Tiere hält, die Rennmäuse fressen. Ohne auf das Pro oder Contra der Verfütterung von Rennmäusen eingehen zu wollen, ist eine solche Vermehrung legitim, wenn die oben genannten Punkte beachtet und zusätzlich seinem Wurfweibchen genügend Zuchtpausen gegönnt werden.

Nicht in Ordnung ist es dagegen, seinem Weibchen ständige Würfe zuzumuten in der Hoffnung, diese als Notfalltiere deklariert vermitteln zu können.

Im Tierheim sitzen genügend Rennmäuse - Warum züchten?

Zunächst: Dieses Argument stimmt. Vergleicht man die Zahl der Kleintiere in deutschen Tierheimen mit der Zahl von Katzen, stellt man schnell das enorme Ungleichgewicht zu Gunsten der Kleintiere fest.
Ein Appell an alle Liebhaber: Bitte denkt bei der Anschaffung einer Rennmaus auch an die vielen Tiere in Tierheimen oder Pflegestellen.

Man züchtet allerdings nicht um der Vermehrung Willen. Eine gute und geplante Zucht hat ein Ziel. Dieses Zuchtziel sollte auf folgenden fünf Säulen basieren:

• Gesundheit
• Charakter
• Farbe
• Typ
• Zeichnung

Gerade weil die Rennmaus viele Linien in sicht trägt, ist eine Zucht in Bezug auf epilepsiefreie Linien auch für Liebhaber erstrebenswert. Auch der enorme Rückgang der Lebensspanne bei Rennmäusen in der letzten Jahren ist ein Zeichen, das der seriöse Züchter mit Sorge im Auge behalten und bei der Auswahl seiner Zuchtlinien bedenken sollte.

Bild: Leia

Rennmaus Jungtier

Eine Zucht darf definitiv nicht nur nach der Auswahl der begehrtesten Farben erfolgen. Auch sollte ein Züchter sich an einen einheitlichen Typ halten - schaut man sich die Wildfangnachzuchten an, stellt der Interessent schnell fest, dass manche "Mutationen" in Rattengröße wenig mit der ursprünglichen Rennmaus zu tun haben.

Die Rennmaus ist von Natur aus kein Tier, das mit seinen Artgenossen immer auf Schmusekurs steht. Ein Züchter sollte dennoch darauf achten, nicht mit solchen Tieren zu züchten, die sich gegenüber den Artgenossen oder dem Menschen auffällig verhält. Eine Zucht sollte langfristig angelegt und umsichtig geplant sein und nicht aus einer Laune heraus begonnen werden.

Bitte geht in euch und überlegt euch, welche Intention ihr habt und entscheidet dann richtig: Zum Wohl der Rennmaus.