Ungeplanter Nachwuchs

Ungeplanter Nachwuchs

Ungeplanter Nachwuchs

Bild: Miss_Guide 

Im Zooladen versichert bekommen, dass es sich um gleichgeschlechtliche Mäuse handelt und plötzlich ist Nachwuchs da: So geht es zahlreichen Haltern. Was ist zu tun, wenn ungeplanter Nachwuchs kommt?

Aus den unterschiedlichsten Gründen kann es passieren, dass man plötzlich und unverhofft Mäuseomi oder –opi wird. Sei es, dass ein bereits trächtiges Rennmausweibchen aus dem Zoohandel oder unwissentlich ein Pärchen gekauft wurde, oder dass eine Maus des anderen Geschlechts unbemerkt ausgebrochen ist und einer anderen Gruppe einen folgenschweren Besuch abgestattet hat.

Damit die Zeugung weiteren Nachwuchses nach der Geburt der Jungtiere verhindert wird, muss der Rennmausvater, beziehungsweise alle erwachsenen Männchen, die mit dem Weibchen zusammenleben, schnellstens in einer separaten Behausung untergebracht werden. Rennmausweibchen sind sofort nach der Geburt wieder empfängnisbereit, so dass ein zweiter Wurf mehr als wahrscheinlich ist, wenn das Männchen bei oder nach der Geburt noch beim Weibchen ist. Rennmäuse werfen im ungünstigsten Fall alle vier Wochen bis zu acht Jungtiere. Sie stellen die Paarung nicht ein, wenn das Platzangebot nicht mehr ausreichend ist. Quellen, die dies behaupten, sind entweder falsch oder beziehen sich auf freilebende Rennmäuse. 

Das Männchen kann nach der Trennung entweder einige Wochen alleine bleiben, bis die männlichen Jungtiere von der Mutter entwöhnt werden können, oder aber es wird mit einer anderen männlichen Rennmaus vergesellschaftet. Es empfiehlt sich nicht, den Rennmausvater in einem Trenngitter von der Familie abzutrennen, denn die Mutter kann sich gestört fühlen und zieht möglicherweise die Jungtiere nicht gut auf. Dies wird oft von erfahrenen Züchtern praktiziert, um dem Weibchen eine längere Wurfpause zu gönnen, ist aber im Falle des ungewünschten Nachwuchses keine Alternative.

Wohin mit dem Rennmausnachwuchs?

Bild: Vicky93

Rennmaus Jungtier

Wenn die Rennmausjungen alt genug sind, muss die Entscheidung gefällt werden, ob sie behalten oder abgegeben werden sollen.

Die männlichen Jungtiere müssen rechtzeitig (wenn sie geschlechtsreif werden) von den Weibchen getrennt werden, da es ansonsten zu einer unkontrollierten und unkontrollierbaren Vermehrung kommt. Rennmausmännchen machen keinen Unterschied, ob es sich beim Weibchen um die eigene Schwester, die Mutter oder um eine blutsfremde Rennmaus handelt. 

Wenn die Rennmausjungen zu einer erwachsenen Rennmaus vergesellschaftet werden sollen, können sie mit zirka sieben Wochen von der Mutter getrennt werden. Sollen sie eine eigene Gruppe bilden, ist es ratsam, die Kleinen zur Erziehung und zum Erlernen eines rennmaustypischen Sozialverhaltens noch einige Wochen länger in der Familiengruppe zu belassen. Es muss allerdings beobachtet werden, ob die kleinen Männchen versuchen, die Weibchen zu decken. Spätestens dann sollte die Gruppe  getrennt werden. Die Gruppengröße (sowohl bei Männchen als auch bei Weibchen) sollte drei Tiere nicht übersteigen. Bei größeren Gruppen besteht jederzeit akute Gefahr von Streitereien oder ernsthaften Beißereien. Am stabilsten sind Zweiergruppen.

Wenn die Jungtiere nicht behalten werden sollen oder können, gilt es, geeignete Abnehmer für sie zu finden. Inserate können in Lokalzeitungen, im Internet, hier im Rennmausforum oder auch bei Tierärzten am schwarzen Brett abgegeben werden. Auch einige Zooläden nehmen Jungtiere an.

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