Einzelhaltung

Einzelhaltung

Einzelhaltung

Bild: rennmaus.de 

Alleine oder doch zu mehreren? Diese Artikel geben Aufschluss über die Lebensweise der Zwerghamster in ihrer natürlichen Umgebung und erklären, wieso Einzelhaltung die Lebenserwartung des Hamsters vermutlich erhöht.

Wie leben Zwerghamster in ihrer natürlichen Umgebung? Treffen sie nur zur Paarung aufeinander oder leben sie permanent im Familienverband?
Wir möchten hier die einzelnen Zwerghamsterarten und ihre Lebensweise vorstellen.

Entgegen vieler Aussagen leben Hamster in der Natur nicht in Gruppen zusammen. Hamster bilden Kolonien, die aus vielen kleinen Revieren einzelner Hamsterpaare bestehen, Ausnahme: Chinesischer Streifenhamster. Das Überschreiten der Reviergrenzen und das damit verbundene Eindringen in das Revier eines anderen Hamsters kann böse Folgen haben. Meist endet dies mit einem ernsten Kampf oder dem Tod eines Tieres. 
Hamster verlassen mit Eintreten der Geschlechtsreife den Bau der Eltern, zum Teil werden sie auf unsanfte Weise vertrieben.

In der Heimtierhaltung bietet sich somit keine Gruppenhaltung für geschlechtsreife Tiere an, auch nicht gleichgeschlechtlich. Wir bitten zum Schutz der Tiere dringend darum, von einer Gruppenhaltung Abstand zu nehmen.

Der Dsungarische Zwerghamster lebt vorübergehend als Paar. Sobald die Jungtiere geboren werden, wird der Bock aus dem Bau vertrieben. Das Weibchen zieht die Jungen alleine auf und vertreibt auch diese mit Eintreten der Geschlechtsreife.

Campbell und Roborowski Zwerghamster leben von allen Hamsterarten am längsten im Familienverbund - in freier Natur. Die Elterntiere kümmern sich gemeinsam um den Nachwuchs. Wenn dieser geschlechtsreif wird und eigene Familien gründen möchten, müssen die Jungtiere den gemeinsamen Bau verlassen. Manche junge Weibchen helfen bei der Aufzucht weiterer Würfe, werden während dieser Zeit allerdings niemals selber Nachwuchs haben (dürfen).

Männliche Nachkommen werden nach Eintreten der Geschlechtsreife vertrieben.

Der Chinesische Streifenhamster ist Einzelgänger und trifft nur zur Paarung auf einen anderen Hamster seiner Art. 

Von einer Gruppenhaltung ist daher unbedingt abzuraten.

Alle Zwerghamsterarten werden ihre Artgenossen bei Kämpfen vermutlich schwer verletzen oder töten, wenn die Zeit der Trennung da ist - bei der einen Art früher, bei der anderen später. Was bedeutet dies nun für die Haltung in Gefangenschaft? Könnte nicht doch eine Gruppenhaltung versucht werden? Oft lesen wir Antworten wie "Wir trennen sie, wenn wir merken, dass sie sich nicht mehr verstehen". 

Wann der Zeitpunkt "früher oder später" ist, entscheiden die Tiere, nicht der Halter. Veränderungen in der Gruppe werden vom aufmerksamen Halter meist erst bemerkt, wenn die Gruppe schon lange unter Spannungen leidet. Dem Halter wird erst bewusst, dass es kriselt, wenn ein oder mehrere Tiere verletzt oder sogar getötet wurden.

Soweit darf es nicht kommen, daher empfiehlt rennmaus.de die Einzelhaltung. Von Experimenten bitten wir abzusehen.

Dennoch weisen wir der Vollständigkeit halber darauf hin, dass das Zusammenleben in einigen wenigen sehr gut sozialisierten Campbell- und Roborowskigruppen bis zum natürlichen Tod der Tiere gut funktioniert hat. Von solchen Versuchen mit Tieren unbekannter Herkunft und Charakters sollten unerfahrene Halter unbedingt Abstand nehmen.

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